Gründung mit Hilfestellung der CDU

Gustav Pohl, gest. 2020, hier auf einer Aufnahme von 2016, gehörte zu den Gründungsmitgliedern unseres Ortsvereins.  Gegenüber dem „Berkenthiner Boten“ berichtet er damals über die Anfänge der  Berkenthiner SPD.  

Gründungsmitglied Gustav Pohl(†) erinnert sich an die Umstände der Gründung des Ortsvereins 1966

Gründungsmitglied Gustav Pohl erinnerte sich 2016  schmunzelnd an die Umstände der Neugründung des Ortsvereins Berkenthin im Jahre 1966. Ausgerechnet der langjährige CDU Bürgermeister Richard Meier sei damals auf ihn zugekommen und habe mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl 1966 und den nötigen politischen Wettbewerb bedauert,dass es im Ort keine SPD gebe. Mit diesem indirekten Appell stieß Meier denn auch bei Gustav, wie er in Berkenthin allseits bekannt war, auf offene Ohren. Auch aufgrund familiärer Prägung fühlte sich der gelernte Maurer stets zu sozialdemokratischen Ideen hingezogen. „Ein Onkel hat schon zur Zeit der Weimarer Republik in Hamburg SPD-Plakate gegen Kommunisten und Nazis geklebt“, erinnerte er sich. Er habe dann überlegt, was zu tun sei und schließlich Karl-Heinz Hinz, den Mitbegründer und langjährigen Vorsitzenden der Bliestorfer SPD um Rat und Beistand gebeten, der dann auch den Gründungsprozess der Berkenthiner SPD in der Folgezeit begleitete. Tatsächlich sei es denn auch gar nicht so einfach gewesen, Mitstreiter zu gewinnen: SPD wählen, davon seien schon viele überzeugt gewesen, aber aktives Mitglied werden? Das sei doch etwas anderes! Schließlich trafen sich im Januar 1966 aber doch 6 Parteifreunde zur konstituierenden Sitzung in Meiers Gasthof. Dabei geriet die Parteigründung beinahe noch in Gefahr, als zwei anwesende Gründungsmitglieder in Streit gerieten, erinnerte sich Gustav Pohl weiter. Einer von beiden habe beim besten Willen nicht verstehen wollen, warum der andere als Bauer ausgerechnet Mitglied der SPD werden wolle. Landwirt und Sozialdemokrat, das passe seiner Meinung nach doch nun gar nicht zusammen! Aber Gastwirt und Bürgermeister Richard Meier habe den Frieden dann mit Bravour wiederhergestellt, indem er eine Runde Korn spendierte, berichtete Gustav Pohl amüsiert!